Mobile Müllmaschine für Kuba

Im Rahmen einer Vorstellung des Netzwerkes enviMV wurde, in der Ostsee-Zeitung am 10.10.09, das aktuelle Projekt in Vietnam vorgestellt. In diesem kommt der NORDUM Akademie GmbH & Co.KG  die Aufgabe zu, einen E-Learning-Kurs zu entwicklen, um Multiplikatoren in der Region Bhin Thuan, Vietnam, weiterzubilden.

Das Projekt startete im dritten Quartal 2009 und erstreckt sich über 2 Jahre.

Informationsbesuch aus Kuwait

Ein wichtiger Bestandteil der Schulung ausländischer Experten ist der Kontakt mit Unternehmen um fachspezifische Fragen zu klären und Beziehungen zwischen den Firmen zu etablieren.

So gehörte auch ein Besuch der modernen Baustoffrecyclinganlage der Alba Baustoffrecycling Nord GmbH in Parkentin bei Rostock dazu. Eine angeregtes Gespräch und eine Betriebsführung der 11-köpfigen Gruppe wurde vom Produktionsleiter Klaus-Peter Trost durchgeführt.

M-V zeigt Flagge auf Umweltmesse

Schwerin (OZ/dpa) Sechs Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern präsentieren sich noch bis Mittwoch auf der Umweltmesse "Environment 2005" im Emirat Abu Dhabi. Wie das Schweriner Wirtschaftsministerium mitteilte, sind drei der Firmen bereits auf dem arabischen Markt präsent: Die Nordum GmbH Kessin, die Personal aus arabischen Staaten ausbildet, die Grüschow Entsorgung- & Umwelttechnik GmbH Boldebuck und die Krüger, Pflanzenkläranlagen GmbH Duckwitz (beide Kreis Güstrow). Insgesamt sind auf der Messe rund 400 Aussteller vertreten.

Ostseezeitung 31.01.2005 S. 6

Standbein in Brasilien

Die Nordum Institut für Umwelt und Analytik GmbH & Co. KG bietet als privates, unabhängiges Institut verschiedene Dienstleistungen an. Die Palette reicht von der Umweltanalytik über Umweltmanagement bis zur Umweltberatung. Zudem ist das 1990 gegründete Unternehmen mit der "Nordum Akademie" national und international auf dem Gebiet der Weiterbildung tätig. Jüngstes Kind: Im Bereich Forschung wurden ein Testkitt sowie ein einfacher, laborunabhängiger Biosensor zum Nachweis toxischer Stoffe in Wasser entwickelt, die ab dem kommenden Jahr hergestellt und vermarktet werden sollen. In Sommer 2004 startet Nordum ein PPPUmweltprojekt in Sao Paulo/Brasilien (die drei Ps stehen als Abkürzung für Public Private Partnership, also für eine Partnerschaft zwischen öffentlichen und privaten Akteuren).

Beseliner Firma expandiert in Sao Paulo

Mit dem Probenkoffer von Nordum haben Rövershäger Gymnasiasten Wasserläufe untersucht. Neben der Forschung in Sachen Umwelttechnik setzt man in Beselin auf Weiterbildung.

Beselin Ein Dienstleister auf dem Gebiet der Umwelttechnik und -analytik hat sich im harten Konkurrenzkampf behauptet. 1990 hoben drei Mecklenburger im Warnemünder Technologiezentrum das Umweltinstitut Nordum aus der Taufe.

Durch eine große Bandbreite in Forschung, Bildung, Analyse und der praktischen Anwendung von Verfahren wurde eine positive Entwicklung erreicht. 20 Mitarbeiter sind gegenwärtig im 1994 errichteten lichten Funktionsgebäude in Beselin tätig.

Prof. Jupp Kreutzmann, neben Dr. Anita Plantikow und Ralf Becker Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens, spricht von ständig neuen Arbeitsfeldern, die erschlossen werden. "Wir haben modernste Probe- und Messtechnik, um Umwelt- und Altlastenuntersuchungen vorzunehmen. Für die Restabfallbehandlungsanlage der Stadt Rostock konnten die Vormessungen kurzfristig ausgeführt werden", stellt der Professor fest.

Aufsehen erregte ein neuer Biotest mit Hefe, der Schadstoffe im Wasser einfach und kostengünstig nachweist. Schüler aus Rostock und Rövershagen erhielten Probenkoffer, die Nachwuchswissenschaftler für die Untersuchung von Gewässerläufen einsetzen können. Das einfache Verfahren auf biologischer Grundlage wurde weiterentwickelt. Auf der Hand des Wissenschaftlers das patentierte Ergebnis: Eine ein Zentimeter große Kapsel, in der osmotisch verschlossen ein Hefekügelchen liegt. Ohne Testinstrumente ist mit dieser Kapsel die Wasserreinheit festzustellen. In Vietnam wurden Tests erfolgreich durchgeführt. "Die Markteinführung ist zeit- und kostenaufwändig. Partner werden noch gesucht", schätzt Prof. Kreutzmann die nächsten Schritte ein. Es wird weiter geforscht.

Ein weiteres Arbeitsfeld wurde 1995 eingerichtet. Nordum schuf seine Akademie zur Qualifizierung und Weiterbildung von in- und ausländischen Umweltexperten. Bis zu zehn Seminare pro Jahr finden für Mitarbeiter von Behörden, aus der Wirtschaft und aus der Wissenschaft statt. Dabei geht es um die praktische Umsetzung von Gesetzen und Verordnungen zum Umweltschutz. Bereits zweimal wurden 20 chinesische Experten fünf Monate in Theorie und Praxis kommunalen Umweltschutzes geschult. 2003 kamen 15 Südosteuropäer für zwei Monate an die Nordum-Akademie. Zehn Libyer erhalten momentan in vier Monaten eine Ausbildung in Lebensmittel- und Umweltanalytik.

Nordum will expandieren, Wissen direkt vor Ort vermitteln. Eine Aus- und Weiterbildungsstelle in Sao Paulo wird aufgebaut. "Zwei Brasilianer sind in Beselin in Ausbildung, drei Nordum-Mitarbeiter fliegen im Juni nach Brasilien", nennt Professor Kreutzmann Schritte, die eine spätere jointventures-Firmengründung zur Beratung und Weiterbildung in aktuellen Umweltfragen vorbereiten.

Jürgen Falkenberg

Grundwasser wird überprüft

Consrade (cme) Trotz klirrender Kälte ziehen Mitarbeiter der Firma Nordum aus Kessin bei Rostock seit gestern Grundwasserproben im kleinen Wäldchen an der Straße zwischen Consrade und Schwerin. Ein kleiner E-Motor surrt. Er führt das Drahtseil an dem Meter um Meter eines dünnen Kunstoffrohres in der Erde verschwinden. Wir gehen bis in eine Tiefe von 40 Metern", sagt Hans-Georg Röhl. Dann greift er schnell zu eine neuen Rohrstück und steckt es auf das Ende. Bevor auch dieses abwärts geht, befestigt sein Kollege Rene Soltysek mit Klebeband ein Kabel am Rohrstück. "Diese Leitung steuert die Pumpe, mit deren Hilfe wir die, Wasserprobe ziehen", so der Techniker. Hintergrund der Arbeiten ist die Kontrolle des Grundwassers auf Schadstoffe, die möglicherweise in den Boden am Rande des ehemaligen russischen Armeegeländes eingesickert sind. Deshalb lässt das Land hier regelmäßig alles von Fachfirmen überprüfen.

Bildtext: Jeweils aus knapp 40 Meter Tiefe ziehen Rene Soltysek und Hans-Georg Röhl (r.) seit gestern Wasserproben im Wäldchen zwischen Consrade und Schwerin. Foto: Meyer

Umweltinstitut plant Schritt auf den Weltmarkt

Schon in der Schule war Anita Plantikow in ihrem Element, wenn es so richtig qualmte, stank und zischte: Die Stralsunderin ist Chemikerin mit Leib und Seele. Nach Studium und Promotion an der Universität Rostock arbeitete sie im Hygiene-Institut der Hansestadt. Nach der Wende sah sie die Chance zur Selbstständigkeit. Ihr Wissenschaftler-Kollege Jupp Kreutzmann, Professor für ökologische Chemie, brachte sie drauf: Industrie-Altlasten, Bodenund Abwasserprobleme galt es in den neuen Ländern zu finden und zu beseitigen. So hoben im Sommer 1990 insgesamt drei Frauen und zwei Männer die Nordum Institut GmbH in Kessin bei Rostock aus der Taufe. "Nach der Wende tat sich für uns ein riesiger Markt auf, wir waren voller Euphorie, die Banken gaben seinerzeit noch unkompliziert Kredite, sodass wir von Anfang an mit modernster Technik arbeiten konnten", erinnert sich Anita Plantikow, heute einzige Frau unter den noch drei verbliebenen Gesellschaftern. "Das hohe Risiko, nur mit fachlicher Kompetenz, aber ohne Referenz und Kundenstamm aus dem Nichts heraus eine Firma zu gründen, war uns damals gar nicht so bewusst." Mit Schadstoffanalysen und Altlastenuntersuchungen, später auch mit der Kontrolle von Deponien, Umweltgutachten, internationalen Forschungsprojekten sowie der Weiterbildung in- und ausländischer Umweltexperten machte sich Nordum schnell in Norddeutschland einen Namen. Aus anfangs fünf Leuten wurden 20. Der Umsatz liegt bei jährlich rund 1,5 Millionen Euro. Jetzt schickt sich das Institut an, die ersten großen Schritte auf den internationalen Markt zu gehen: In Brasilien steht die Gründung eines Jointventures bevor, wie Anita Plantikow ankündigt. Schwerpunkt sollen dort vor allem Qualifizierungsangebote sein. Außerdem sucht Nordum in Südamerika auch einen Markt für sein erstes eigenes Produkt: Ein Biotest für Abwasser, preiswert und ohne aufwendige Labortechnik durchzuführen, soll im nächsten Jahr herauskommen. Der Test basiert auf so genannten Biosensoren, die auf toxische Stoffe im Wasser reagieren. Ein Set für Schülerversuche wird bereits an Rostocker Schulen modellhaft ausprobiert. Doch die Biosensoren für das schnelle Anzeigen von Giftstoffen sollen eine breitere Anwendung finden: "Sie dürften vor allem für Entwicklungsländer interessant sein", so Anita Plantikow.

Grit Büttner

Óle, der Kanzler ist in Mexiko

Was hat Kanzler Schröder überhaupt in Lateinamerika (Mexiko, ab morgen Brasilien, dann Argentinien) zu suchen?
Er ist als Staatsmann unterwegs. 30 mitfliegende Journalisten garantieren, dass der Kanzler daheim täglich in den Medien vorkommt. Überdies entsteht der Eindruck, dass sich Schröder für den deutschen Export engagiert und Arbeitsplätze schafft. Gut möglich. 26 Vertreter der Wirtschaft wurden mitgenommen. Darunter Big Bosse wie VW Piech (324 000 Mitarbeiter) und Siemens-Chef v. Pierer (450 000 Beschäftigte).
Aber auch Mittelständler, darunter zwei Frauen: Regina Seidel, geschäftsführende Gesellschafterin der Firma Flemming & Pehrsson, Hersteller von Sondermaschinen (15 Beschäftigte), und Anita Plantikow, NORDUM-Analytik (23 Mitarbeiter).
Alles in allem zählt der Kanzlertross über 100 Mitflieger! Es wird mit zwei Luftwaffen-Maschinen vom Typ Airbus A310 geflogen. Dafür sind vier Flugzeugbesatzungen mit insgesamt 56 Crew-Mitgliedern notwendig - wegen vorgeschriebener Ruhepausen. Ansonsten dabei: Wirtschaftsminister Müller (parteilos), Regierungssprecher Heye, vier Bundestagsabgeordnete, fünf Protokollbeamte, vier Dolmetscher, 16 Polizisten, darunter drei persönliche Bodyguards des Kanzlers; vier Gepäckmeister, Regierungsfotografin, Internet-Redakteur, Stenographin, Arzt.
Als Sondergäste fliegen mit der Schriftsteller Durs Grünbein ("Der letzte Limes"), der Maler Markus Lüpertz und - Fußballer Jürgen Klinsmann!
 

Mainhardt Graf von Nayhauß

Wie kommt man eigentlich auf die Kanzlermaschine?

Ja, wie kommt man bei Auslandsflügen auf die Kanzlermaschine? Oder zumindest auf das Begleitflugzeug?

Die mittelständische Unternehmerin Anita Plantikow (aus Kessin bei Rostock) indem sie bei einer Veranstaltung des Verbandes junger Unternehmerinnen, auf welcher der Kanzler auftrat, ihm "Saures" gab. Nämlich die schwierige Wirtschaftslage kleiner Betriebe unter dieser Regierung schilderte. Schröder war nicht vergrätzt, sondern merkte sich ihren Namen, lud sie (plus 26 weitere Wirtschaftskapitäne) zur Teilnahme an der Südamerikareise ein.

Und was stellt man an, um als Journalist mitgenommen zu werden?
Zunächst versucht man vorzeitig herauszufinden, wann und wohin der Kanzler reist (Zum Beispiel vom 24.- 28. Juni dieses Jahres nach Kanada). Dann meldet man seinen Wunsch nach Mitreise beim Bundespresseamt an. Ein bisschen gilt dabei: Wer zu erst kommt malt zu erst. Später wird die Reise auch auf der Internetseite des Bundespresseamtes ausgeschrieben. Aber dann kann es schon zu spät sein. In der Regel gibt es mehr Interessenten, als Plätze für die Presse zur Verfügung stehen.

Die Vorauswahl trifft Regierungssprecher Heye, das letzte Wort hat der Kanzler. Eine Rolle spielt dabei, ob man ein wichtiges Medium vertritt, auf dessen Berichterstatt Schröder nicht verzichten möchte. Bei Kohl, aber auch bei Kanzler Helmut Schmidt, kam es schon mal vor, dass man nicht mitgenommen wurde, weil sich der Regierungschef über einen kritischen Bericht geärgert hatte. "Sie haben schon genug Unheil angerichtet". Unter Schröder war das noch nicht der Fall. Aber was nicht ist, kann noch werden.

Wer bezahlt die Reise?
Die Redaktionen der Journalisten. Für die Flugkosten werden 30 Prozent des regulären Lufthansa-Economy-Tarifs berechnet. Für die gegenwärtige Südamerikareise sind das etwa 2200 Euro plus zirka 700 US-Dollar für Hotelkosten.

Und wie geht es an Bord zu? Locker. Zum Beispiel wenn der Kanzler im Bademantel und mit Wuschelkopf auftaucht. Mehr darüber ein andermal.
 

Mainhardt Graf von Nayhauß

Frauen in der Wirtschaft ein Lobby schaffen

Wenn es so richtig qualmte, stank und zischte, war sie in der Schule in ihrem Element: "Chemie war mein Lieblingsfach," erinnert sich Anita Plantikow. "Ich habe gern experimentiert und mich für technische Sachen interessiert." Was lag da näher als ein Chemiestudium. Mit anschließender Promotion an der Rostocker Universität. Als die heute 46-jährige vor gut zehn Jahren den Hörsälen den Rücken kehrte, gründete sie gemeinsam mit Kollegen von der Hochschule ein eigenes Unternehmen, die Nordum Institut GmbH. Die Firma mit Sitz in Kessin bei Rostock hat sich einen Namen vor allem auf dem Gebieten Umweltmanagement, Schadstoffanalytik, Weiterbildung und wissenschaftliche Analysen gemacht. Seit kurzem ist die Geschäftsfrau auch Vizepräsidentin des in Berlin ansässigen Verbandes deutscher Unternehmerinnen (VDU). In dieser ehrenamtlichen Funktion will sich die gebürtige Stralsunderin vor allem für die Schaffung branchenübergreifender Netzwerke engagieren. "Die Interessen von Unternehmerinnen sind in anderen Wirtschaftsverbänden nicht ausreichend vertreten. Deshalb wollen wir für 1700 Mitglieder bei den Politkern Druck machen und die Entwicklung voran treiben", sagt die Chemikerin entschlossen. Entspannung von Job und Verbandsarbeit findet die Mutter eines erwachsenden Sohnes übrigens mit Spannung: Bei der Lektüre von Kriminalromanen, "vorausgesetzt, die Stories beruhen auf wahren Begebenheiten."
 

Katrin Kahlke

Ölklumpen stammen von der "Baltic Carrier"