Theoretisches Fachprogramm "Städtischer Umweltschutz VR China 2001/2002"

Das Programm wurde vom 03.01. - 30.04.2002 vorwiegend in Rostock und Umgebung mit zahlreichen ein- und mehrtägigen Exkursionen u.a. in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Hamburg und Berlin durchgeführt.

Teilnehmer

Das Programm richtet sich an chinesische Fach- und Führungskräfte, Umweltingenieure unterschiedlicher Fachrichtungen, aus dem staatlichen Amt für Umweltschutz (SEPA - State Environmental Protection Administration) aus sechs verschiedenen Provinzen (Gansu, Sichuan, Hubei, Shaanxi und Hebei. Zwei Teilnehmer sind als Professoren tätig.

Übersicht zum Gesamtprogramm

2 Wochen: Einführung in örtliche Gegebenheiten einschließlich Informationsbeschaffung (u.a. Computerkurs), Vorstellung der Teilnehmer

1 Woche: Aufbau und Struktur der kommunalen Länder- und Bundesbehörden, Gesetze und Verordnungen, Nachhaltigkeit, Agenda 21 mit Exkursionen

2-3 Wochen: Wassermanagement mit Exkursionen

3 Wochen: Abfallmanagement Bodenschutz, Altlasten mit Exkursionen

1 Woche: Zwischenseminar

2-3 Wochen: Luftreinhaltung, Klimaschutz, Energie, Schallschutz, Geruch mit Exkursionen

1 Woche: Laborpraktikum/Computerkurs (nach Bedarf der Teilnehmer)

3 Wochen: Genehmigungsverfahren, Umweltverträglichkeitsprüfung, betriebliches Umweltmanagement, Raumplanung, vorsorgende Umweltplanung mit Exkursionen

1 Woche: Abschlusswoche (Evaluierung, Präsentation der Transferstudien)

Fachlicher Überblick

Im Fachprogramm wurden Umweltprobleme analysiert und Lösungsstrategien bzw. Maßnahmen des nachsorgenden, vorsorgenden und integrierten Umweltschutzes durch Zusammenarbeit von Behörden, Verwaltungen, Hoch- und Fachschulen (Universität Rostock), Betrieben und Ingenieurbüros aufgezeigt. Die Gespräche der chinesischen Fachkollegen mit Vertretern aus hiesigen kommunalen und staatlichen Ämtern, Betrieben, Ingenieurbüros und Herstellern von Umweltschutztechnik wurden als ein Erfahrungsaustausch gestaltet, mit dem Ziel, Ansätze zur Lösung anstehender städtischer Umweltprobleme in ausgewählten Provinzen Chinas zu finden. Das Schutzgut Wasser stellte den Schwerpunkt imFortbildungsprogramm dar.

Die Realisierung von umwelttechnischen Maßnahmen und der Einsatz von Umwelttechnologien (u.a. Abwasseraufbereitung, Abluftreinigung) wurden in Exkursionen an konkreten Beispielen in Betrieben erläutert, wobei der neueste Stand der Technik vorgestellt wird. Rechtliche und ökonomische Aspekte werden integriert. Die Teilnahme an der EXPO 2000 und an der Umweltmesse in Rostock ermöglicht den Teilnehmern, zusätzliche Kontakte zu Partnern in der Industrie und Wirtschaft auf dem Gebiet des Umweltschutzes aufzubauen.

Im Fachprogramm werden folgende Leitlinien durchgehend angewandt:

  • Bei allen Entscheidungen zu Fragen des städtischen Umweltschutzes ist die Notwendigkeit der Nachhaltigkeit zu berücksichtigen.
  • Grundsätzlich ist die Interdisziplinarität der behördlichen Entscheidungsfindung im Umweltschutz anzustreben.

In fünf aufeinanderfolgenden Modulen werden Umweltprobleme und Lösungsansätze derunterschiedlichen Umweltmedien und Schutzgüter und umwelttechnischer Arbeitsfelder sowie Aspekte der Umweltplanung erörtert.

Module

  1. Aufbau und Struktur der kommunalen Länder- und Bundesbehörden, Gesetze und Verordnungen, Nachhaltige Entwicklung, Agenda 21
     
  2. Wasser (Abwasser, Grund- und Oberflächenwasser)
     
  3. Immissionsschutz (Luftreinhaltung, Messnetz, Klimaschutz, Lärm,Energie)
     
  4. Abfallwirtschaft (Abfall, Boden, Altlasten)
     
  5. Umweltplanung (Genehmigungsverfahren, Umweltverträglichkeitsprüfung, Öko-Audit, Raumplanung, nachhaltige Stadtentwicklung)
     

Die Module werden fallbezogen und fachübergreifend miteinander verknüpft. Integriert sind ein PC- und ein chemisch-analytisches Laborpraktikum.

Projektstudie

Programmbegleitend fertigen die Teilnehmer eine Projektstudie an. Ziel dieser Arbeit ist es, die in Deutschland gesammelten Kenntnisse und Erfahrungen auf Probleme im eigenen Arbeitsfeld und Verantwortungsbereich in China anzuwenden.

Höhepunkte des Projektes

Die ersten Tage in Rostock

Genehmigungsverfahren, Umweltverträglichkeitsprüfung, betriebliches Umweltmanagement, Raumplanung, vorsorgende Umweltplanung

Workshop

Ein besonderer Höhepunkt im Ausbildungsprogramm stellte eine Veranstaltung "Diskussionsrunde über die Umweltsituation in der VR China" dar, die von den Teilnehmern mit vier Vorträgen und anschließender Diskussion gestaltet wurde. Zahlreiche Gäste u.a. aus dem Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern, dem Staatlichen Amt für Umwelt und Natur Rostock, dem Amt für Umweltschutz Rostock und Firmen, zu denen die Teilnehmer bereits während des Programms Kontakte aufgebaut hatten, waren anwesend.

Gesprächsrunde mit dem Umweltminister von M-V im NORDUM-Institut

Wie bereits im Vorjahr bot ein Besuch des Umweltministers von Mecklenburg-Vorpommern, Prof. Dr. W. Methling, im NORDUM-Institut eine interessante Plattform zur Diskussion über Umweltpolitik, Nachhaltigkeit, Klimaschutz, technischen Umweltschutz und Umweltbildung.

Abschlussfeier

Am 30.April 2002 fand die Abschlussfeier bei Sonnenschein auf einer Hafenrundfahrt von Rostock nach Warnemünde statt. Der Abschied von Rostock vielen allen schwer.

Exkursionen

Es wurden zahlreiche ein- und mehrtägige Exkursionen zur Besichtigung von umweltschutztechnischen Anlagen in Betrieben und zum Kennen lernen des betrieblichen Umweltmanagements in Rostock, in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Berlin und Hamburg durchgeführt.

EURAWASSER Aufbereitungs- und Entsorgungs GmbH Rostock, Modell EURAWASSER als privater Betreiber, Besichtigung der Kläranlage und des Wasserwerkes

KNG Kraftwerks- und Netzgesellschaft mbH, Steinkohlenkraftwerk Rostock als ein modernes Konzept für Strom und Wärme, Vorstellung des betrieblichen Umweltmanagements und Verfahren der Rauchgasreinigung

DMG Deponie-Management GmbH, Deponie lhlenberg - betriebliches Management einer der größten und modernsten Deponien in Europa

SVZ Sekundärrohstoff-Verwertungszentrum Schwarze Pumpe, Besichtigung von Anlagen zur stofflichen Verwertung von festen und flüssigen Abfällen

MVB Müllverwertung Borsigstrasse in Hamburg, thermische Abfallbehandlung, Abgasreinigung, Abfall zur Verwertung -vermarktungsfähige Produkte der Abfallbehandlung

DRÄGER Lübeck, Anbieter eines umfangreichen Gefahrenmanagements im Umweltschutz, Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und Katastrophenschutz, Gasmesstechnik, Messen von Gefahrstoffen

Auf der Umweltfachmesse IFAT 2002 - der größten Messe der Welt für Umwelt und Entsorgung - im Mai 2002 in München konnten die chinesischen Teilnehmer intensive Gespräche führen. Ein Besuch der Hannover Messe im April 2002 bot ebenfalls eine Plattform für Kontakte mit Industriepartnern. Freizeitaktivitäten

Der Bedarf der chinesischen Gäste, sich sportlich zu betätigen, war sehr groß. Unter regelmäßiger Betreuung hatten sie die Möglichkeit, in der Universitätssporthalle Fußball, Volleyball, Federball und Tischtennis zu spielen. Auch ein Bowlingabend fand große Begeisterung. Durch eine Rundreise mit dem Bus durch Mecklenburg-Vorpommern lernten sie die Landschaft, Schlösser und Herrenhäuser kennen. Ein Besuch bei dem Künstler Jo Jastram fand ebenfalls sehr großes Interesse.

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