Durch die gesetzlichen Veränderungen mit der novellierten BBodSchV (als Teil der Mantelverordnung), werden die ab 2021 gültige neue DIN 19639 sowie die Neufassung der DIN 18915 wird bei Bauprojekten (Flächenbaustellen > 3.000m², Linienbaustellen) zukünftig die Bodenkundliche Baubegleitung (BBB) – analog zur Ökologischen Baubegleitung ÖBB – eine große Rolle für die Bauleitung vor Ort spielen. Die Anwendung der BBB ist mit Novellierung der BBodSchV ab 1. August 2023 explizit im Bodenschutzrecht geregelt. Sowohl beim Leitungsbau (Bsp. Verlegung von Stromleitungen im Rahmen der Energiewende) als auch im flächenbezogenen Bau (Bsp. Wohnungsbau- und Gewerbebaugebiete) müssen Maßnahmen der BBB umgesetzt werden.
Die rechtlichen und planungsbezogenen Grundlagen der BBB und deren Umsetzung auf Basis der DIN 19639 und der DIN 18915 werden Schwerpunkte des Seminars sein. Die konkreten technischen Anforderungen im Umgang mit Boden werden erläutert. An Hand von Fallbeispielen aus der Praxis sollen die Teilnehmenden dabei Fragestellungen der BBB eigenständig behandeln. Dadurch werden die Teilnehmenden in die Lage versetzt, ein Verständnis für die relativ neue Thematik der BBB zu entwickeln.
Zielgruppen: Ingenieur- und Planungsbüros und Behörden, die mit der Abwicklung aller Arten von Baumaßnahmen (Leitungsbau, Neubau von Wohn- und Gewerbegebieten, Rückbau und Flächenrecycling, Bodensanierung), bei denen ein Umgang mit Boden stattfindet, beschäftigt sind
Begrüßung und Einführung
Rechtliche Grundlagen der Bodenkundlichen Baubegleitung (BBB)
BBB in den Planungsabläufen (Planfeststellungs- und Bebauungsplanverfahren)
Umsetzung der BBB nach DIN 19639 und DIN 18915
Erfassung von Beeinträchtigungen durch den Bauablauf / Beweissicherung
Maßnahmen der Rekultivierung / Zwischenbewirtschaftung
Wiederverwertbarkeit kontaminierter Materialien (ErsatzbaustoffV)
Abschlussdiskussion
Prof- Dr. Helmut Meuser, Hochschule Osnabrück